AlpenX 2011: Heckmair-Route
"Heckmair-Route" - die muss man als Biker mal gefahren sein!
Das dachte sich auch eine kleine Abordnung des TEAM KGB. Zusammen mit Teamanwärter Andi ging's im Juli los. Nachdem der Flüssigkeitshaushalt am Vorabend mit leckerem Oberstdorfer Dampfbier auf ein vernünftiges Niveau gebracht worden war, wurde am ersten Tag bei allerfeinstem Sauwetter der Schrofenpass in Angriff genommen. Hier war mit den ersten Tragepassagen schon ein kleiner Vorgeschmack darauf zu bekommen, was uns ein paar Tage später am Passo di Campo noch erwarten würde. Vom Schrofenpass ging's runter nach Lech und von da durch das Formarintal hoch zur Freiburger Hütte, wo auch übernachtet wurde. Wer hier zufällig mal vorbei kommt: Unbedingt den sensationell guten hausgemachten Apfelstrudel probieren!
Am zweiten Tag war noch keine Wetterbesserung in Sicht. Über den Kristbergsattel und das Schlappiner Joch fuhren wir nach Klosters, wo wir eine echt geniale Suite in einem schönen Hotel zum Schnäppchenpreis schießen konnten - dafür waren die Pizzen und die Après-Bike-Drinks umso teurer. Am nächsten Morgen ging's über Davos weiter Richtung Chachaunapass. Dort wurde das Wetter abwechslungsreicher - statt Regen gab's jetzt auch mal Graupel und Schnee. Die Abfahrt nach Livigno hat dann richtig Spaß gemacht. Danach bezwangen wir noch den Alpisellapass und übernachteten in Bormio - im Sommer ein schön verschlafenes Örtchen, im Winter soll dort nach Aussage der Eingeborenen aber richtig die Post abgehen.
Am nächsten Tag stand dann eine reine Asphalt-Etappe über den Gaviapass auf dem Programm - nicht wirklich anspruchsvoll, aber gut zum Kräfte auftanken. Nach der Übernachtung in Edolo wartete dann die Königsetappe mit dem Passo di Campo auf uns. Alles in allem durften wir die Bikes über 5 Stunden tragen und schieben - bergauf und bergab über ziemlich grobes Gestein. Der zwischendurch immer wieder mal einsetzende Regen machte das Ganze nicht gerade leichter, aber wir bekamen ab und zu doch tatsächlich auch mal kurz die Sonne zu sehen. Als wir abends in Storo ankamen, hatten wir uns die Etappenabschluss-Kaltgetänke dann auch wirklich verdient.
Am letzten Bike-Tag ging's dann bei endlich mal richtig schönem Wetter hoch auf den Tremalzo; die anschließende Abfahrt runter zum Gardasee hat für sämtliche Strapazen entschädigt und am Ende standen dann 423 km und 12.600 hm auf der Uhr. In Riva wurde der gelungene Alpencross dann gebührend gefeiert und wie es der Zufall wollte, trafen wir tatsächlich auch noch auf zwei Biker vom MCB, die den Weg über die Alpen aber ganz und gar unstandesgemäß mit dem Auto zurückgelegt hatten - hat der MCB etwa nicht mehr genug Power in den Beinen? Trotzdem prostete man sich ausgiebig zu und der nächste Tag musste dann ganz im Zeichen der allgemeinen Erholung stehen.
Unser Fazit: Die "Heckmair-Route" muss man wirklich mal gefahren sein! Einmal reicht aber...